Zitat

---

Zur Erinnerung, wir sind erst vier Jahre um Geschäft, mussten unseren Gewinn bereit Verdreifachen!

---

DAS ist ja noch nicht einmal das Problem. Wer so blöd ist, das Märchen vom stetig steigenden Gewinn zu glauben... ?
Irgendwann gibt es keine Firmen mehr, die das Spiel noch mitmachen, dann bricht die Blase ganz zusammen.

Das Problem ist, dass die Geschäftsleitung nicht wie bei anderen Firmen der Belegschaft verpflichtet ist, sondern ausschließlich den Aktionären und deren Gewinnauschüttung, wonach sich wiederum der Erfolgsbonus und das Gehalt der Geschäftsleitung berechnet.

Das perfide ist, dass Aktien dann gemäß des erwarteten theoretischen Gewinns betrachtet steigen und sinken, demnach oftmals völlig überbewertet und aufgeblasen sind:


Sie haben 2 Kühe.
Die Kühe geben richtig viel Milch.
Sie gründen ein Börsenunternehmen.
Sie stellen fest: Die Kühe müssen mehr Milch geben, weil sonst die Aktien nicht steigen!
Sie zwingen die Kühe, viermal so viel Milch zu geben, als eigentlich möglich ist.
Sie wundern sich, als eine der Kühe tot umfällt.
Sie verkaufen panisch die 2. Kuh und leasen sie anschließend günstig zurück.

Sie geben eine Pressemitteilung raus, dass die Kosten erstmal erfolgreich um bis 75% gesenkt wurden

Ihre Aktien steigen...

@Doc, die Börse zu Klump hauen reicht schon

@Friedbart, schau dir die Pressemeldungen an, jüngst VW, rekordumsatz
Solange die die über die Firmen bestimmen es glauben ist das doch schlimm genug

Dann wart mal ab... Die Bundesregierung hat beschlossen, einen ganzen Bundestagsfuhrpark bei Opel zu kaufen, um den Pleiteladen zu subventionieren. Aber Kleinunternehmer dürfen gerne pleite gehen, sind ja nur Einzelschicksale

Die sind nicht pleite, die Aktien steigen nur nicht mehr!

Die Siuation ist doch irgendwie Bemerkenswert. Ursprünglich lief es doch so:
Wenn ich mich an einem Unternehmen beteilige, bin ich mir über das Unternehmensrisiko im Klaren, also auch über den Umfang der zuerwartenden Renditen, welche im Normalfall auf Basis der Ausgangssituation kalkulierbar sind.
In dieser Situation bekommt der Aktionär jährlich seinen Anteil vom Gewinn und ist somit von der Unternehmensführung abhängig.
In der Aktuellen Situation diktieren die Aktionäre den Zuwachs und die Unternehmensführung muß mit entsprechenden Maßnahmen reagieren.
Hier kommen wieder meine beiden kleinen Fragen: welchen Sinn hat es? und wem nützt es?.
Der Hauptanteil der Aktien liegt in den meisten Fällen beim Unternehmen(Gründer/Besitzer).Der andere Teil (knapp unter 50%) bei den Aktionären. Diese erwerben und Handeln ihre A. an der Börse über eine autorisierte Hausbank, welche das A.paket verwaltet.
Die Hausbank bietet nun die A. zum Kauf an. Zum Teil für Ottonormalanleger auf dem freien Markt, den Hauptanteil wird sie aber selbst behalten oder/und ihren eigenen A. anbieten, welche sich wiederum aus einfachen Anlegern und Kapitalgesellschaften zusammensetzen.
Da die Kapitalgesellschaften in der A.versammlung der Hausbank die Mehrheit stellen, hat die Anlegergruppe Hausbank/Kapitalgesellschaften in der A.versammlung deiner AG das Sagen.
Diese Kapitalgesellschaften sind wiederum AGs! und die Hausbank hat dort bestimmt auch Anteile erworben. Es wäre doch Interssant zu erfahren, welche Personen dort das Sagen haben.
Das ist dann bestimmt nicht mehr witzig

Wenn du als Besitzer 50% + 1 Aktie hast, dann du, weil du im Zweifelsfall einfach alle überstimmen kannst.

Das Spielchen und der Reitz (hihi) bestehen ja darin, Dir vermittels des unübersichtlichen Anteilnetzwerkes und dem Renditezwang Dir wie bei Opel/GM durch die kalte Küche Deine Mehrheit `rauszuleiern (so mal salopp formuliert).

Klar, was nutzt dir die Mehrheit, wenn dein wichtigster Partner und dein Zulieferer sowie über 4 Hintertüren auch dein Kunde sich
"verbünden" ...

Die Datenbank, die wir im Allgemeinen Geschichte nennen, hat die Daten von sehr vielen Revoluzzern, die sich dieser lobenswerten Beschäftigung aus lauter Langeweile hingaben (die hatten im Moment wirklich nichts bessweres zu tun), z.B. der arbeitslose Wirtschafts- und Polittheoretiker Karl Marx, der sich von seinem Kumpel Engels hat aushalten lassen.
Was anderes ist das mit den Leuten, welche in Lohn und Brot standen und einfach nur das Gegenteil von dem getan haben, was ihre Brötchengeber von ihnen wollten, so zum Beispiel ein Gewisser Vladimir Iljitsch Uljanov, welcher als deutscher Schläfer (Geheimagent) in Zürich sein dasein fristete, bis der Kaiser ihm dann den Auftrag gab, die Zarenfamilie in Sicherheit zu bringen.
Als Lenin ist er dabei ganz groß rausgekommen.
Weche Motivationen leiten Dich und welcher Sponsor hält Dir den Arsch frei?

Ich greif das Thema einfach mal wieder auf und kann dabei auch schon mal die erste meiner Geschichten unters Volk streuen

Sicher darf Geschichte auch mal witzig sein und so präsentiert werden. Man muss einfach schauen wo und wie man es so präsentiert damit es nicht zur stumpfen Lachnummer verkommt und sich der gewünschte Effekt ins Gegenteil verkehrt.
Im letzten Jahr hatten wir ein Event zum 250. Jahrestag der Schlacht von Minden, in Deutschland so gut wie vergessen, wird dieses Datum noch heut bei den Briten gefeiert weil durch diesen Sieg und dem Rauswurf der Franzosen aus Kanada das britische Empire am Anfang seiner großen Expansionsphase stand.
Nun war meine Uniform dafür nicht fertig geworden und so folgte ich meinem Captain als ziviler Diener. Als es dann in die Schlacht ging brauchte ich auch meine Ration Pulverdampf aber was tun ohne Uniform?
Da schnappte ich mir meine Perücke mit den dezenten Löckchen und den Dreispitz

griff mir ein Tablett, eine Flasche Portwein nebst sechs Gläsern und folgte meinem Herren in die Schlacht, wo ich unter Feindfeuer den Offizieren servierte.
Wer da nun die Lacher auf seiner Seite hatte muss ich wohl nicht sagen oder? ;-)

Zitat

---

Wer Spaß dran haben will hat auf "seriösen" Märkten nichts zu suchen... okeeeee is klar... (Echt so gesagt worden)

---

Ich finde diesen Spruch auch recht krass obwohl ich mich mehr in Richtung A Darstellung bewege (hierbei aber eben nicht im Mittelalter)
Mittelaltermärkte seh ich mittlerweile etwas kritischer weil sie immer mehr in Richtung Festival driften und sich von Geschichtsdarstellung entfernen. Das ist auch kein Vorwurf, wahrscheinlich eher die einzige Möglichkeit sich am Markt noch zu behaupten. Nachteil ist für mich als Darsteller eben das sich auch das Publikum wandelt und der Geschichtsinteressierte eben immer mehr dem Festival- und Partyvolk weicht.
Dadurch wandelt sich aber auch wieder das Bild in den Lagern immer mehr, die Qualität der Darstellung sinkt und auch hier weicht es auf und die Gruppen wandeln sich von Geschichtsdarstellern eigentlich mehr zu lagerndem Festivalvolk.
Auf meinem letzten MPS Besuch in Dortmund ist mir das sehr krass aufgefallen, dort waren einige sehr unmotivierte Gruppen, die eher Camping betrieben statt ein Lager zu präsentieren. Da stand niemand mehr für Gäste bereit um diesen ihre Fragen zu beantworten, eigentlich könnte man sagen das viele Gruppen dort nur noch billige Deko waren. In der Folge werden aber auch die nachfolgenden Gruppen darstellerisch immer schlechter denn die orientieren sich erstmal an den Vorbildern auf den Märkten, wenn diese also schon recht unmotiviert aus der Wäsche schauen, was soll dann der Neueinsteiger anderes tun?
Auf den Events bei denen ich in Action bin ist es wieder ganz anders denn dort bin ich als Darsteller gefragt und gefordert. Es gibt kein Markttreiben oder Musikprogramm nebenher und doch kamen in diesem Jahr an die 20000 Menschen um uns in Waterloo auf dem Schlachtfeld zu sehen oder im letzten Jahr zum Multiperiodevent in Dorstadt. Diese Leute sind irgendwann aber auch mal Marktbesucher gewesen und diesen dann fern geblieben als sich das Bild der Märkte immer weiter wandelte.
Ich bin selbst bei Fogelvrei und den Hiller Märkten im Hobby groß geworden, war da lang auch selbst aktiv aber was da heute stattfindet ist eben etwas ganz anderes als vor 15 Jahren. Als Funevent und Party einfach toll aber für mich als Darsteller mittlerweile unbrauchbar.
Ich persönlich würde mir für viele MA Märkte so ein "Back to the Roots" wünschen aber die Entwicklung ist einfach eine andere und damit muss man wohl leben.