Geboren bin ich in einer kleinen Hafenstadt namens Wyrun in der ich mit meinen Eltern aufwuchs.
Nach Vollendung meines 17. Lebensjahrs geschah es dass meine Mutter eines rätselhaften Todes starb, woraufhin mein Vater Verurteilt und hingerichtet wurde. Seit jenem Tage schwor ich Rache!
Jedoch musste ich, seit neuestem auf mich allein gestellt, erst einmal für mich selber sorgen.
Also lernte ich ein wenig bei einem Jäger der mich knechtete und dessen bester Freund die Knute war. Also starb auch dieser bald.
Sehr bald schon war mir die Stadtwache auf den Fersen, da ich nicht wusste wie ich meine Spuren verwischen sollte. Also flüchtete ich aus meiner Heimat und schloss mich einer Truppe von fahrenden Gauklern an, bei denen ich nicht nur das beseitigen meiner Spuren lernte sondern auch in einigen Geheimnissen der Gaukelei eingeweiht wurde.
In der Stadt Goromär geschah es das mir zu Ohren kam, der König von Kaptor komme in die Stadt.
Der Mann der mir meinen Vater nahm und vor meinen damals jungen Augen hängen ließ.
Der Tag meiner Rache war nahe!
Allerdings musste ich zur Bestechung einiger Wachen noch meinen Goldvorrat aufstocken, so verdiente ich mich dann als Meuchler und bestahl aus meiner Not heraus einige Edelleute denen es eh nicht fehlen würde.Als die Gauklertruppe weiter zog fiel es mir denkbar schwer mich zu verabschieden, besonders bei der mystischen Elenore mit ihren blau-grünen Augen die mich jedes mal zu verschlingen versuchten.
Dennoch, es gab wichtigeres und so gab ich sie frei.
Am Tage meiner Rache bedachte ich allerdings nicht den horrenden Preis der Wachen am Tor meines Fluchtweges und so musste ich mich entweder zum König durchkämpfen oder aber äußerst vorsichtig sein um nicht entdeckt zu werden. So entschloss ich mich dann für das zweite, da meine Fertigkeiten im Kampf eher gering waren.
So verschmolz ich mit dem Schatten der Nacht und mir gelang es tatsächlich ins Gebäude einzudringen. An einer Stelle auf dem Flur an der ich Inne hielt, spürte ich urplötzlich eine Hand auf meiner Schulter.
„War nun alles vorbei? Musste ich das Schicksal meines Vaters teilen?“ fragte ich mich in Gedanken als hinter mir ein filigranes Hüsteln ertönte. Langsam drehte ich mich um....
Hinter mir stand eine Frau mit braunem Haar und blassen Teint, es war des Königs unschuldige Tochter. „Was macht ihr hier zu so später Stunde? Ich kenne euch nicht! Sprecht wahr oder ich rufe die Wachen.“ sprach sie im wütenden Flüsterton.
Der erste Gedanke war mein Dolch am Gürtel, doch konnte ich ihr Antlitz nicht für immer verschwinden lassen. Also setzte ich meinen ganzen Charme ein und sprach zu ihr:“ Ihr wart es die mich zu solch einem Wagnis drängtet. Allein eure Schönheit bringt mich um den Verstand und lässt mich nach euch sehnen. So lässt mich nicht mehr länger hungern nach euch oder übergebt mich meinem Henker, denn ich ertrage es nicht länger ohne euch zu sein.“ Meine Worte verfehlten ihr Ziel nicht, aus diesem Grunde schlichen wir beide in ihre Kammer.
Nachdem wir den Beischlaf vollzogen hatten hämmerte und pochte es an der Türe.
„Velicitas öffne mir, wir wissen das der Schurke bei dir ist!“ schallte es auf der anderen Seite.
Voller Schrecken sprang ich in meine Gewänder und stürzte mich aus dem Fenster. Fast wäre ich in einem Haufen Pferdeäpfel gelandet. Mein Glück war mir hold und der Fluchtweg nicht weiter versperrt. So verbreitete sich im ganzen Königreich die Kund des Schlächters der Königstochter und ich war abermals gezwungen zu reisen...
Auf meinen Reisen verdiente ich mich als sogenannter „Söldner“ obwohl meine Methoden doch andere blieben und schon nach einigen Jahren wurde ich dessen überdrüssig.
So kam es dass ich mich auf einem winterlichen Markt abermals einigen Gauklern anschloss und mit Ihnen ins Reich Nordort zog. Fortan studiere ich die Kunst der Gaukler.

Fortsetzung folgt....