RE: (RPG) Phönix aus der Asche - Das neue Leben der Elanor - 2

Nur langsam und mühevoll kam Elanor wieder zu sich. Sie öffnete die Augen und sah für einen kurzen Moment nur verschwommen. Ihr Blick wurde klar und sie blickte in Elrics besorgtes Gesicht. "Wir müssen sofort aufbrechen, ich habe eine Stimme gehört. Sie rief immerzu meinen Namen und dass sie Hilfe benötigt..."

Ihr Gesicht sprach bände. Sie sah entschloßen aus, wollte sofort los. Jedoch wirkte sie noch schwach und gezeichnet vom gestrigen Zusammenbruch.

Elanor setze sich im Bett auf und schaute Elric tief in die Augen. "Danke, dass du für mich da bist."

"Wo ist Hera? Ich muss ihr schnell von der Stimme und den Visionen berichten, vielleicht weiss sie etwas und kann mir helfen...Sie wird bestimmt eine Antwort auf dieses Rätsel wissen."

"Elric, lass bitte eine Zofe nach ihr rufen."

Elanor schloß die Augen, versuchte ruhig zu atmen und wartete ab.

Elanor schaute Hera an und sprach:" Ich sah Bilder vor meinem Auge tanzen, unzusammenhängend. Es schien, als wenn mir jemand etwas mitteilen wollte. Ich hörte eine hohe, kindliche Stimme himmerzu meinen Namen rufen. Meine Hilfe wird benötigt. In Gedanken fragte ich die Stimme, wohin ich eilen muss. Ich sollte nach Westen. Wieder tauchten zuckende Bilder auf, die Gestalt konnte ich jedoch nicht erkennen, ich sah nur etwas weisses. Schreckliche Kopfschmerzen breiteten sich aus. Dann kann ich mich an nichts mehr erinnern".

Sie richtete sich in ihrem Bett weiter auf und schaute Hera an. "Herrin, habt ihr eine Ahnung wer oder was das gewesen war? Jemand scheint meine Hilfe zu benötigen. Aber... ist es sicher? Ich kann nicht feststellen, ob es sich nicht doch um eine Falle handelt". Sie machte eine kurze Pause.

Elanor dachte nach und versuchte Ordnung in ihre Wirren Gedanken zu bekommen.

"Ich weiss nicht... was soll ich tun?" fragend sah sie Hera an.

Elric lauschte Hera und Elanor und nickte ab und an, während er seinen Arm unterstützend um seine Lady gelegt hatte.

"Es sieht so aus, als hätte sich die Frage, was wir als nächstes tun sollen erledigt."
Er lächelte grimmig. "So haben wir wenigstens ein Ziel und eine Richtung. "

Nach einer erholsamen Nacht machten sich die beiden Gefährten auf und packten ihre Sachen.
Elric holte seine Rüstung beim Schmied ab und legte sie an. Er traf sich mit Elanor noch einmal bei Hera, um sich zu verabschieden.

"Herrin, wir brechen nun auf, um Hüter für diese Mission zu sammeln. Wir bedauern, dass der Moment des Abschieds schon so früh wieder gekommen."

Elanor nahm Elric bei der Hand. "Auf Bald Hera, wir werden dich vermissen."

Gemeinsam schritten sie aus dem Tor und machen sich auf den langen und beschwerlichen Weg zum Hort der Hüter. Sie wussten, dass diese Reise nicht ungefährlich war und rastete oft, damit Elanor wieder zu Kräften gelangen konnte. Es tat ihnen gut, gemeinsam durch das Land zu reisen...

Zusammen mit Elanor machte sich Elric auf, um zum Hort der Hüter zu reisen.

Nach einer Woche ereignisloser Reise kamen die beiden Gefährten an ihrem Ziel an.
Erschöpft vom Tagesmarsch nutzten sie den schweren Eisenschlegel, um am Tor des Horts anzuklopfen und sich anzukündigen.

Ein junger Anwärter in Ausbildung ließ sie hinein und starrte fasziniert auf die vom Kampf gezeichnete Rüstung des Kriegers, als dieser mit seiner Lady eintrat und sich auf den Weg zu seiner Unterkunft machte - erst einmal eine ruhige Nacht voller Schlaf in einem guten Bett verbringen, am nächsten Morgen kann man weitersehen.

Elanor genoß die Reise zum Hort der Hüter. Sie war ehrlich gesagt froh und erleichtert, dass es keine weiteren Zwischenfälle gab und sie zügig und bequem ihr Ziel erreichten.

Sie freute sich, endlich angekommen zu sein. Hier im Hort der Hüter würden sie wohl einige Zeit bleiben. Elanor fühlte sich sogleich wohl hier, denn es war die Heimstätte ihres Geliebten. Sie wurde höflich in ihre Gemächer geführt, packte ihre Sachen aus und fiel in einen erholsamen tiefen Schlaf...

Doch die Ruhe währte nicht lange, schon am nächsten Morgen mussten sie sich zur Weiterreise bereit machen.

Nachdem sich Elric in aller Sorgfalt ein paar der jungen, ehrgeizigen Hüter als Begleiter ausgesucht hatte, machte sich die Gruppe auf den Weg gen Westen. Sie kamen gut voran, dank der zusätzlichen Begleiter gab es auch genug zu Essen und zu Trinken - mehr Gefährten, mehr Gepäck.
Außerdem kamen Elanor und Elric des Nachts endlich zu etwas Schlaf... da sie nicht mehr allein die Wache zur Nacht teilen mussten.

Nach einer Woche kamen sie ein Gebiet, welches gar seltsam aussah:

War nur eine tagesreise entfernt noch grüne Wälder gewesen, schienen die Bäume hier an einer schrecklichen Krankheit zu leiden.
Vertrocknete Blätter hingen an verkümmerten Gerippe, welches sich Äste nannte. Keine Vögel, kein Wildwechsel und ein unangenehmer Geruch, der aus dem Harz der toten Bäume drang - der Geruch eines Friedhofs.

Es hieß wachsam sein, denn hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu.
Doch sie schienen sich ihrem Ziel zu nähern... vielleicht gab es bald ein Zeichen dafür.

Elanor packte rasch am nächsten Morgen ihre Sachen. Sie mussten sich wieder auf den Weg machen, aber nicht alleine. Sie war froh, dass sie nun in Begleitung waren.

Während die durch die Lande zogen und ihre Reise fortsetzten, kamen sie in eine Gegend, die gar merkwürdig aussah. Alles Grün war gegen hässliches, trockenes Braun gewichen und die Bäume sahen sehr krank und verdörrt aus.

Elanor ging einige Schritte, bis sie an einem großen, dicken Baumstamm angelangt war. Sie kniete sich vor ihn und strich mit der Hand langsam den Baumstamm auf und ab. Elric in die Augen schauend berichtete sie:" Hier geht etwas merkwürdiges vor sich. So etwas habe ich noch nicht vorher gesehen, weder gespürt. Es scheint mir, alls wenn der Baum eine innere Hitze ausstrahlt, eine gehörige Energie. Diese Energie ist böse, sie strahl schwarz aus."

Sie erhob sich und stellte sich gerade hin. Sie dachte nach. "Ich würde es befürworten, wenn wir dies hier jemanden zeigen, der Ahnung hat. Ich vermag zwar über ein großes Wissen der Natur verfügen, doch dieses weiß selbst ich nicht. Wer könnte sich damit auskennen?".

Elric sah Elanor ein wenig skeptisch an.

"Du meinst, wir sollen den ganzen weiten Weg zurückgehen, nur um Jemanden zu fragen, der vielleicht keine Antwort weiß?"

Er begann langsam in einem Kreis zu marschieren, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und dachte nach.
Dabei beäugte er die Hüter, die sie begleiteten. Plötzlich zeigte er mit einem gepanzerten Finger auf einen von Ihnen, einem Rotschopf, der so aussah, als wäre er noch zu jung für einen Kampf.

"Du. Geh in das Dorf, an dem wir gestern vorbeikamen und frage dort nach einem Druiden. Oder einer Dorfältesten.
Berichte, was du hier gesehen hast und finde Jemanden, der uns weiterhelfen kann."

Er kramte ein paar Münzen aus seiner Tasche und reichte sie dem Jüngling. "Hier hast du ein paar Münzen. Es sollte genug sein um Zungen zu lockern und dir ein Dach über den Kopf zu verschaffen, bis du wieder bei uns bist. Und sei vorsichtig."

Nachdem sich der junge Hüter auf den Weg gemacht hatte, wies Elric den Rest an, die Sachen zu packen und an den Rand des "toten" Gebiets zu ziehen, damit sie dort ihr Lager aufschlagen konnten.

"Hier können wir nicht die Nacht verbringen. Wer weiß, was an diesem Ort alles darauf wartet, dass wir die Augen zu machen.
Ich möchte nicht riskieren, das dir etwas passiert."

Er grinste Elanor kurz an um sie aufzuheitern, bevor sie losmarschierten. "Um die Anderen wäre es natürlich auch schade."
Die Gruppe setzte sich also in Bewegung, um ein Nachtlager am Rande des seltsamen Gebiets zu finden...