Waffenrechtsverschärfung - mal wieder.

Damit ihr mal seht, mit was für Vorgängen, von denen der Normalbürger meist gar nichts mitbekommt, ich mich als "Waffenhändler" seit Jahren herumzuschlagen habe. Und das mit schöner Regelmäßigkeit nach jeeedeem Amoklauf und vor jeedeer Wahl.

Sehr geehrter Herr Kessler,

Die Diskussionen und Spekulationen über eine erneute Verschärfung des Waffenrechtes und
insbesondere auch über deren mögliche Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode, also vor den
Wahlen, sind derzeit voll im Gange. Die öffentlich diskutierten Verschärfungs-Forderungen der Linken
und der Grünen bis hin zum generellen Verbot der Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten
sowie das so genannte Positions-Papier des Innensenators (SPD) der Hansestadt Bremen sind Ihnen
sicherlich über die Medien bekannt geworden. Ergänzt wurden sie durch die vor wenigen Tagen seitens
des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion, Fritz Rudolf Körper, öffentlich
gemachten Forderungen, die da lauten

- Das Verbot großkalibriger Waffen im Schießsport
- Die obligatorische Einführung biometrischer Sicherungssysteme
für großkalibrige Waffen und Waffenschränke
- Die Möglichkeit zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Aufbewahrung
- Die Einführung eines zentralen Waffenregisters
- Das Verbot von sogenannten IPSC und Westernschießen,
da dies dem bereits verbotenen "kampfmäßigen Schießen" äußerst nahe kommt
- Eine befristete Amnestie des illegalen Waffenbesitzes im Fall
der freiwilligen Abgabe einer illegalen Waffen

Inwieweit diese Forderungen vom Koalitions-Partner CDU mitgetragen und von der eingesetzten Bund-
Länder-Arbeitsgruppe übernommen werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Den Bericht zur
Kabinettssitzung der Bayerischen Regierung vom 28. April 09 fügen wir auszugsweise bei.

In den in der Zwischenzeit mit dem Innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Dr.
Hans-Peter Uhl, dem für das Waffenrecht zuständigen Obmann der CDU Bundestagsfraktion,
Reinhard Grindei, sowie anlässlich der Anhörung durch den Arbeitskreis des Innenausschusses der
CDU/CSU Bundestagsfraktion hat der VDB/JSM und die Innung, vertreten durch Herrn RA Gotzen, gemeinsam mit anderen Verbänden zu den
vorgeschlagenen erneuten Verschärfungen eindeutig und unmissverständlich Stellung bezogen. Und
zwar genau so eindeutig und unmissverständlich wie in dem natürlich auch mit dem stellvertretenden
Fraktionsvorsitzenden der SPD, Fritz Rudolf Körper, geführten Gespräch.
Wie schon oben erwähnt, können derzeit keine sicheren Prognosen über die weitere Entwicklung
gestellt werden. Sie können aber absolut sicher sein, dass wir die weitere Entwicklung der Dinge nicht
nur beobachten sondern durch weitere Gesprächsrunden begleiten und alles tun werden, um die
legalen Interessen unserer Branche zu wahren.

Trotz aller Widrigkeiten sind wir nach wie vor optimistisch, dass schlussendlich auch bei den entscheidenden Politikern die reinen Sachargumente zählen und die Einsicht obsiegen wird, dass
nicht Millionen wegen des Fehlverhaltens einiger Weniger unter Generalverdacht gestellt nd bestraft werden dürfen.

Mit freundlichen Grüssen
VDB - Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V.

Irisscanner, Fingerabdruckscanner, usw. Und sowas soll sich dann der private Sportschütze mal eben zulegen. Natürlich in einem neuen Panzerschrank, denn in einen alten kann man das schlecht einbauen. Und die alten Panzerschränke sind dann natürlich auch praktisch unverkäuflich. Aber über sowas denken die Entscheidungsträger natürlich nicht groß nach, die sich ja selber längst daran gewöhnt haben, vom Stuerzahler alles geschenkt zu bekommen.

Ich bin jetzt über 30 Jahre Sportschütze, und solche Dinger bringen unsere lieben Bedenkenträger am laufenden Band. Alleine das Ausstellen (!) des Erwerbsscheines für das Treibladungspulver zum Patronen selber füllen kostet inzwischen 250 € (500 DM) ! Die Verlängerung alle 5 Jahre weitere 50 €.

> Naja bei den Amis kommt ja wirklich JEDER an ne Feuerwaffe!

In den USA hat jeder Bundesstaat seine eigenen Gesetze. So haben auch die Staaten New York und Washington die schärfsten (!) Waffengesetze der Welt, da ist wirklich alles verboten, sogar echt aussehendes Spielzeug ! Komischerweise haben sie trotzdem die höchsten Mordraten der Welt (inzwischen nach Südafrika). In anderen Bundesstaaten hingegen wurde der freie Waffenwerwerb wieder eingeführt, seither sank die Mordrate drastisch. Diese Zahlen kann man natürlich schlecht auf Deutschland übertragen.

Zu "schärferen Gesetzen" - die bringen gar nichts. Das WaffG verbietet bereits jetzt alles. Wenn der Vater seine Knarre entgegen den bereits bestehenden Gesetzen unter dem Kopfkissen aufbewahrt, statt wie vorgeschrieben im Panzerschrank (mein Waffenschrank ist z.B. eine halbe Tonne schwer), dann liegt es nicht am WaffG.
Banküberfälle sind übrigens ebenfalls verboten - scheint aber nichts zu helfen. Vielleicht sollte man Bargeld verbieten, dann gäbe es auch endlich keine Banküberfälle mehr.

Einen Waffenschein (also die Berechtigung zum Tragen einer Waffe) bekommst Du eigentlich überhaupt nicht. Das dürfen im Grunde nur Beamte (die brauchen die), Politiker (die können sich den Schein selber ausstellen) und Verbrecher (die scheren sich eh nicht ums WaffG).

Eine Waffenbesitzkarte (die Berechtigung zum Erwerb und Besitz einer Waffe, Transport nur zum Schießstand in einem verschlossenen Behältnis) bekommst Du, wenn Du ein blitzsauberes Führungszeugnis hast, ein Jahr lang ständig erfolgreich am Schießsport teilgenommen hast, der Verein Dir das bestätigt, Du einen Lehrgang mitgemacht hast, zu Hause einen Waffenschrank mindestens der Stufa A für Langwaffen oder Stufe B für Kurzwaffen hast, die waffenrechtliche Zuverlässigkeit hast, und so etwa tausend Euro auf den Tisch gelegt hast für alles mögliche. Dann kannst Du erst mal zwei Kurzwaffen oder mehrere einschüssige Langwaffen erwerben.
Einmal besoffen Auto fahren, und der Schein ist wieder weg.

Wer das für Kurzwaffen unter 25 Jahren beantragt, darf auch noch eine psychologische Untersuchung nachweisen (und bezahlen).

Ich habe eine grüne WBK, eine gelbe WBK, einen Sprengstofferwerbsschein und eine Waffenhandelserlaubnis. Du kannst Dir also vorstellen, wie genau mich Vater Staat durchleuchtet und was mich das über die Jahre gekostet hat.

Wenn man seine überaus teuren Großkaliberpatronen selber machen will, braucht man dafür ja auch das Schießpulver, korrekt Treibladungspulver genannt. Und dazu braucht man den entsprechenden Schein, der natürlich ebenfalls an viele Auflagen und entsprechende Kosten gebunden ist. Zudem bekommt man die "große Sicherheitsüberprüfung" verpasst, bei der den Gerüchten nach sogar die näheren Verwandten durchleuchtet werden.