RE: Der Bau des Tempels der Ashendri - 9

"Ja, in der Tat... ich habe die letzten Tage kaum etwas gegessen, immer kam etwas dazwischen...", entgegnete Bloddraav.

Er ging herüber zu Melinja und nahm dankbar einen der Becher entgegen.

"Was habt Ihr denn besorgen können?"

" ich dachte der Einfachheit halber an frisches Brot, es ist sogar noch warm, die Küchenmagd hat kalte Bratenscheiben eingepackt und eine Auswahl an Obst", entgegenete Melinja.
Sie schaute auf die Lebensmittel auf der Bank. Eine Holzschüssel mit frisch gestampfter Butter war dabei, mit Kräutern verfeiner und ein gutes Stück Käse lag noch eingewickelt neben dem duftendem Brot.

" Wir werden die Nacht hier verbringe, zum einen , weil du sicher noch eines der Bücher lesen willst, zum anderen hat die Herrin heute abend deinen Hesiod zum Abendmahl eingeladen." Melinja schaute Bloddraav an, aufmerksam, jeder seiner Reaktionen aufnehmend. " Ich denke, die Herrin will dich nicht dabei haben, wenn sie mit deinem Wächter redet, sonst hätte sie das," sie schaute auf das einfache Lager, " ... nicht geduldet.
Melinja betonte einige Wörter auf undurchsichtige Weise. Wie Samt kamen ihre Worte über ihre Lippen, die Tempeldienerin verlagerte etwas ihr Gewicht und drehte ihren Oberkörper Richtung der Steinbank, der Umhang rutschte ihr von der Schulter und ebenmäßige Haut kam zum Vorschein. Ihr langes ebenholzschwarzes Haar fiel leicht gelockt nach vorne, umspielte ihren Hals und Schulter.
Sie griff zarghaft beim Obst zu, und wies Bloddraav an, sich zu bedienen: " Bitte, nimm dir."..........

Sie biss in eine handgroße rote Frucht, die sogleich einen süßen Duft verströmte, roter Fruchtsaft lief ihr Blutgleich am Mundwinkel hinab, Melinja nahm ein kleines Tuch und wischte sich damit den Saft ab, sie blickte entschuldigend zum angehenden Priester, sich bewust werdend, das er ihren Blick nicht deuten konnte, da ihre Augen von der schwarzen Borla verdeckt waren..." sie sind sehr saftig- ich habe bis heute nicht gelernt, sie ohne kleckern zu essen", ein zarghaftes entschuldigendes Lächeln klang in ihrer Stimme mit ..........

Bloddraav nahm neben Melinja platz. Sie spielte mit ihm, da war er sich ziemlich sicher... Niemand benutzt seinen Körper unbewusst auf diese Art, ohne zu wissen, was man damit erreichen könnte...
Ihre Gegenwart hatte eine Wirkung auf ihn wie schwerer Wein... berauschend...
Er musste sich zusammenreißen... sich ablenken...
Er musste das Gespräch in eine andere Bahn lenken... Und Melinja hatte ihm gerade eine Vorlage gegeben...

"Das ist doch überhaupt nicht schlimm, kaum jemand kann das", sagte Bloddraav mit einem Lächeln, "mich eingeschlossen."

Er nahm sich das duftende Brot in beider Hände und brach es in zwei Hälften, eine davon legte er wieder zurück.

"Viele Menschen leben nach der Einstellung, dass man sich das Gute immer bis zum Schluss aufheben solle... ich kann das nicht verstehen... wieso eine Sache vorziehen?"

Jetzt formte er eine Schale aus dem halbierten Brotlaib und legte eine der Früchte hinein, die Melinja gerade eben verspeist hatte.

"Deshalb...", er zerdrückte das Brot vorsichtig, sodass der Saft der Frucht in das Brot hineinziehen konnte, "ziehe ich es vor, Einfaches und Edles in gleichen Ebenen zu sehen. Seht Ihr? jetzt habe ich hier Brot, vereint mit einer süßen Frucht, veredelt könnte man sagen...
Es mag zwar einfach erscheinen, was ich gerade erzählt habe, vielleicht sogar trivial... aber denkt darüber nach... es besitzt einen tieferen Sinn."

Er sah auf seine rechte Hand, etwas Fruchtsaft war an seine Finger gelangt.

Die Tempeldienerin hörte der Ausführung von Bloddraav zu, sah wie er die süße Frucht in die Brothälfte legte, beides miteinander verband und es dann verspeiste. Sie dachte drüber nach, wo der tiefere Sinn darin bestehen sollte, langsam dämmerte es ihr.
Melinja zog nun ihre Knie an und umschlang ihre Beine mit ihren Armen, legte ihren Kopf auf ihre Knie und ihr Haar fiel wie Kaskaden eines tiefschwarzen Wasserfalls über ihren Rücken. Sie lächelte, es war so einfach, sie spürte, wie der angehende Priester mit seinen Gefühlen harderte.... Ihre Gedanken schweiften ab, sie sah Bilder vor sich und ein wohliger Schauer überlief sie, Wärme breitete sich in ihr aus und Melinja war sich der Anwesenheit der dunklen Göttin mehr wie bewust.
" Es ist so außergewöhnlich faszinierend, Bloddraav, und wirklich bedauerlich, dass du es nicht sehen kannst", sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und ein Strahlen überzog ihre Züge, von den Flammen im Raum in ein warmes orange getaucht.
" Die Weißen Schwester haben mir dies gezeigt und ich glaube, das du es auch irgendwann sehen wirst", sprach sie leise.
" Ich werde dir die erschreckende Schönheit der Ashendri offenbaren, wenn du soweit bist, sehe es als Ansporn ".....
Melinja griff zu ihrem Becher, der derbe Duft des Honigweines stand im völligen Gegensatz zu ihrem, das einzige was sie gemeinsam hatten, war der alles überlagernde berauschende Geruch.... Melinja lächelte ihn an..............

Bloddraav lächelte zurück.

"Irgendwann, Melinja, irgendwann werde ich dazu bereit sein...", sprach er sanft, "Irgendwann..."

Er nahm seinen Becher und prostete Melinja schweigend zu.

"Aber ich habe eine Frage an dich... du musst nicht darauf antworten... Was hast du alles in mir gesehen?"

Melinja dacht kurz über die Frage nach.... langsam veränderte sie ihre Sitzposition. Nun saß sie direkt vor Bloddraav auf den Knien. Der schwarze Stoff ihrer Bekleidung raschelte als sie ihre Arme hob.... " Schau selbst, was ich in dir gesehen habe".. damit offnete sie den Verschluß ihrer schwarzen Borla und das eingebrannte Zeichen der dunklen Göttin auf ihrer Stirn leuchtet auf...
Ihr Haar fiel in kleinen Strähnen in ihr Gesicht. ihr Blick war noch leicht gesenkt, als sie ihre Augen aufschlug waren sie mit langen schwarzen Wimpern gerahmt, In leicht mandelförmigen Augen war nur ein glänzendes Schwarz zu sehen, unendlich tief und verhängnissvoll, wie die Schwingen der Ashendri gar selbst.
Melinja blickte Bloddraav tief in die Augen.... " Der Spiegel deiner Seele befindet sich in den Abgründen meiner selbst- deswegen trage ich die Borla, nicht jeder würde die Warheit über sich selber verkraften". Sie beugte sich leicht vor.... " nicht alles offenbare ich dir-aber einen Teil....,sieh dich selbst und verstehe, warum Ashendri mich an deine Seite stellt" .............

Es überwältigte Bloddraav, was er sah...
Szenen, Bilder... in irrsinnig schneller Abfolge wechselten sich Momente ab...
Sein Gehirn wurde fast von Reizen überflutet...
Er sah Menschen, die er bewusst noch nie zuvor gesehen hatte und die ihm doch merkwürdig vertraut wirkten...

Er war sicher ist, dass er die Augen nicht schließen konnte... irgendetwas hielt sie offen... Neugier? Erkenntnis?

...............

Als Bloddraavs Augen sich wie mit Sand bedeckt anfühlten, konnte er sie schließen...

Das einzige, das er hervorbringen konnte war: "Was war das?"

Melinja zeigte Bloddraav sein Leben, das Dorf seiner Kindheit Andersquell, den Gelerten, zu dem sein Vater ihn schickte, auch die Hexe, die ihm sein Totem offenbarte, das Flachgebirge, viele Personn, die in seinem bisherigen Leben eine Rolle spielten, ob groß oder klein- sie zeigte ihm aber auch sein Wesen, seine Gier, seine Angst und sein Verlangen.

"Was das war ? ", fragte sie.."das warst du- dein bisheriges Leben, das war ich in dir gesehen habe- deine Ängste zu versagen, deine Gier nach Macht und dein unstillbares Verlangen, welches du zu unterdrücken versuchst- mir aber nicht verborgen bleibt". Sie lächelte ihn tiefgründig an.
Sie hob die Borla hoch um sie wieder anzulegen, es war ihr nicht verboten sie vor Bloddraav zu lüften, , aber sie fühlte sich besser damit......... sie gewährte Bloddraav noch einen Blick in ihre tiefen Augen, dann band sie die Borla um, im Versuch, die Tränen die in ihren schwarzen Augen aufstiegen zu verbergen.

Sie griff nun zu der zweiten Brothälfte, obwohl sie keinen wirklichen Hunger hatte, legte sie wieder bei Seite, sie war das erste mal seit sie hier mit ihm saß etwas aus der Fassung gebracht, sie fühlte sich schuldig................

"Meine Vergangenheit... zusammengefasst in so kurzer Zeit...", hauchte er, "dann weißt du auch, was ich bin..."

Trauer verbarg sich in seinem Blick... er wünschte, er könnte auch seine Augen verhüllen...

"Ich bitte dich... erzähle niemandem außer der Herrin davon... sie kennt meine Vergangenheit mit Sicherheit... aber es wissen schon zu viele von meinem früheren Leben...
Es liegt hinter mir... ich bin ein anderer Mensch geworden... eine andere Person...
Ich bin nun Priester der Ashendri, mein Leben ist ein anderes als bisher...
Ich bin nun eine Gallionsfigur des Glaubens...
Aber... Mein Wesen ist noch immer dasselbe wie früher...
Niemand, der dies nicht wissen darf, soll wissen, was dahintersteckt..."

Er nahm einen Schluck aus seinem Becher...

Melinja schaute ihn an, etwas verstört darüber, das er denken könnte, das sie sein Geheimnis weitergeben würde...

" Ja, ich weiß was du bist- ich sagte dir schon, das ich dich kenne." sie seufzte.. "wohl kenn ich dich besser, wie du dich selber ein zuschätzen vermagst, denn ein jeder vermag oftmals nur die guten Dinge in sich sehen, alles was man selber an sich nicht gut heißt, wird meist erfolgreich verdrängt, aber glaub mir du bist richtig, wie du bist."

Wieder überlief ein Strahlen ihre Züge, sie wußte nun nicht, wie sie sich verhalten sollte- ihre Aufgaben waren klar von der Herrin gestellt und Melinja tat alles zu Ehren der dunklen Göttin, und doch war etwas in ihr, was ein Eigenleben in ihr entfachte, welchem sie sich nur noch konzentriert wiedersetzten konnte..... sie mußte Abstand von Bloddraav bekommen.
Sie stand auf, es schien ihr selber wie eine Flucht und schritt zu einen der Regale.... und blickte sich die dort stehenden Folianten an.... scheinbar hoch interessiert, nahm sie ein Buch nach dem anderen vorsichtig heraus und stellte es wieder zurück, nachdem sie die Zeichen auf den jeweiligen Einbänden gelesen hatte.

Sie kehrte dem angehenden Priester den Rücken zu und versuchte nun bewust, nicht ihren Körper sprechen zulassen. Es gelang Melinja nicht wirklich, ihre Kontur schien im Fackelschein hart und strafte der Wirklichkeit Lügen. Geschmeidig wie ein Raubtier schritt sie von einem Regal zum anderen, nur um ein paar Schritte Abstand zu Bloddraav zuhaben
Melinja holte tief Luft und drehte sie sich wieder zu Bloddraav um :" Verzeih meine Direktheit, Bloddraav, aber gestatte mir eine Frage, was hast du bei meinem Tod gefühlt?... es geht mir nicht aus dem Kopf, du warst sehr vorsichtig, es schmerzte nur wenig und doch habe ich das Gefühl, das du dich dafür schuldig fühlst".

Sie ging wieder etwas näher auf Bloddraav zu um jede Reaktion aufnehmen zukönnen, sie wollte seine Empfindungen spühren..........

Ich ging in meinen Raum holte frische Kleidung aus meiner
Kiste denn ich glaube kaum das die ein wenig Blut verschmierte
Kleidung am "Hofe" so getragen wird... Der Page führte mich zum dem
Ort an dem ich Speisen sollte .Aus reiner, gewohnheit klopfte ich an mir nicht bewusst
ob irgendeiner im Raum, war und trat ein.

hera saß an der langen tafel und blickte kurz zu hesiod, der page hielt die tür offen, an der eben noch der wächter angeklopft hatte.
" ich grüße dich", hera schaute hesiod lange an, bemerkte seine saubere kleidung und wies ihn an sich zu setzten: "komm, es gibt dank dir feinen rehbraten"

die herrin wartete bis er sich setzte .............

"Habt dank Heriin "sagte ich und versuchte den Stuhl mal ordentlich und
ohne naja sagen wir sanfte Gewalt zurrück zu ziehen und setzte mich hin.
Als ich saß blickte ich zur Herrin,ein wenig nervös etwas falsch gemacht zu habem...

"Ja, ich fühlte mich schuldig, dir das Leben nehmen zu müssen, Melinja... ich wollte es nicht, obwohl es nötig war und du dich selbst dazu entschlossen hattest..."

Bloddraav schaute ihr auf die verhüllte Stirn.

"Und als du... auf die andere Seite tratst, da spürte ich einen stechenden Schmerz in der Seele, vermischt mit der Extase des Erfolges...
Aber wenn es in dem Moment nach mir gegangen wäre, dann hättest du überlebt..."

Er blinzelte nur noch selten...

"Aber... wäre das alles nicht geschehen... dann wärest du jetzt nicht das, was du nun bist, eine Gezeichnete der Ashendri."
Und das stimmt mich zufrieden... fast glücklich...

hera sah hesiod an und lächelte; " du mußt nicht das gefühl haben, immer das falsche zutun, ich weiß um deiner herkunft, und auch darüber, das die höfischen gepflogenheiten dir nicht in die wiege gelegt wurden"
die herrin gab einen wink und die speisen wurden aufgetragen, es duftete köstlich....

im plauderton sprach hera weiter: " wie war die jagd?... dank dir ;" sie zeigte auf eine saftige rehkeule, " gibt es feinen rehbraten, aber... ist dir was im wald aufgefallen? etwas ungewöhnliches ?"

sie schaute den wächter an..........

Melinja spürte die Wahrheit in seinen Worten, wollte daraus aber keine vorschnellen Schlüsse ziehen, sie würde seine Worte als weiteren Hinweis werten, nicht mehr und auch nicht weniger.... und doch keimte in ihr ein neuer Gedanke auf........

Sie setzte sich dicht zu ihm, umfing sein Gesicht mit beiden Händen, die eine Wärme ausstrahlten.....
" Vertrau mir" hauchte sie leise. Der Schleier ihrer Borla berührte sein Gesicht, als sie die Augen schloss.
Melinja lies ihn spüren, das jedes Chaos einer Ordnung folgt, die allem zu Grunde lag, eine strenge Ordung, die jedem Wesen seinen Platz zuwies. An der Spitze dieser Ordung stand Ashendri. Die dunkle Göttin wies ihr den Weg und ihren Platz- dieser war vorherbestimmt.

Melinja lies von ihm ab, unterbrach die Verbindung : " Fühle keine Schuld, es sollte so sein". Sie senkte den Kopf und ihre schwarzen Haare berührten sein Gesicht,... sie war ihm nahe und doch wußte sie sich weit von ihm entfernt.

" Ich fühle dein Glück, Bloddraav, es geht mir ähnlich- wäre es nicht geschehen, dann wäre ich nicht die, die ich nun bin, ich wäre weiterhin eine Magd, und alles wäre für mich einfacher gewesen, aber Ashendri hat diesen Weg für mich gewählt." Sie drehte nun ihren Kopf ganz von ihm weg, ein Zittern lag in ihrer Stimme : " Und wenn es Ashrendris Wille ist, bleibe ich dir in diesem Leben erhalten."
Melinja fuhr mit ihrer Hand über ihre Wange, sie mußte sich diesen Funken Menschlichkeit bewahren, war sie doch schon so eine Dienerin der dunklen Göttin.... wie die Weißen Schwestern und auch die Herrin Hera. Nur haben Erstere ihre gesamte Menschlichkeit verloren.... Sie zitterte nun ..........

"Du hast Recht... mich trifft keine Schuld..."

Bloddraav legte seine Hände auf Melinjas Schultern.

"Aber obwohl ich ein hoher Diener einer finsteren Gottheit werde, werde ich versuchen, nicht den letzten Rest Skrupel zu verlieren.
Ashendri zu huldigen mag vielleicht Härte und Kälte erfordern... Aber ohne einen Rest Menschlichkeit im Herzen kann man sich nicht mehr um die Nöte der Gläubigen kümmern."

Melinja zuckte leicht unter seinen Berührungen zusammen, seine Hände auf ihren Schultern zu spüren, war mehr, wie sie sich erhofft hatte.... Seine Worte klangen wie aus weiter Ferne zu ihr....

Melinja lehnte sich sachte zurück- sie fühlte ihren Herzschlag beschleunigen, sie schloss die Augen unter ihrer Borla und fühlte seinen Atem.....
"War das der Weg den Ashendri ihr vorbestimmt hatte?" dachte sie, verscheute den Gedanken, aus Angst, den Moment mit Zweifel zu behaften .........

"Melinja? Geht es dir gut?", fragte Bloddraav, der die Verlagerung ihrer Körperhaltung nicht übersehen konnte.

Er machte sich Sorgen... es stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Soll ich einen Medicus holen?"

Melinja schrack hoch... :" Bitte ?...ich,.... alles gut... ", stotterte sie unzusammenhängend.

Sie entfernte sich etwas von ihm:" Mir geht es gut, es war nur,... " Sie senkte die Augen :" Ich dachte, das....."

Sie stand auf und ihr Schritt lenkte sie zum großen Steinblock, dort wo das aufgeschlagene Buch und die Notizen von Bloddraav lagen. Der Zauber des Augenblicks war vorbei, Melina schluckte schwer: " Du solltest weiter arbeiten !", Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit..........

Er mochte zwar naiv sein, manchmal grob... aber Bloddraav bemerkte den Klang in Melinjas Stimme...

Verdammt... Ich habe Mist gebaut... Ihre Reaktion... Nein... Nein, das kann nicht sein...

Er stand auf und ging zu seinem Arbeitsplatz zurück... mit gesenktem Haupt.

"Melinja... ich ahne, was gerade passiert ist... Es tut mir leid... Ich habe zu sehr mit dem Kopf gedacht..."

Melinja ging einen Schritt auf ihn zu : "Du ahnst es? Wenn du auf deinen Verstand hörst... wie willst du es ahnen? was sagt dein Herz?"

In der Hoffung der Zauber würde zurückkehren, nahm sie zum zweiten male in seiner Gegenwart ihre schwarze Borla ab. Ihre tiefschwarzen Augen bohrten sich förmlich in seinen Blick.
Es lag eine gewisse Angriffslust in ihnen, aber Melinja wollte sich nicht verstellen.....

Bloddraav sah Melinja tief in die Augen...

"Mein Herz spürt, dass du Zuneigung zu mir empfindest, Melinja...
Und ich... es weiß, dass ich gerade eben einen besonderen Moment zerstört habe..."

Er trat näher an sie heran, ohne den Blick aus ihren Augen zu nehmen. Die Kammer um ihn herum nahm er nur noch als Schemen wahr.

"Melinja...", flüsterte Bloddraav...

Melinja zögerte einen Moment, sie wußte was sie wollte, sie wußte was sie durfte...

Tausend Dinge schwirrten ihr in sekundenschnelle durch den Kopf... "Ashendri hilf mir doch", flehte sie stumm die dunkle Göttin an.
Sie hörte, wie er ihren Namen flüsterte, der Klang seiner rauen Stimme rann ihr heiß über den Körper, Stille senkte sich über sie, als sie sich an ihn schmiegte, ihre Arme sich wie von selbst um ihn legten und sie ihre Augen schloss, bevor er sich in ihnen verlor.... Ihr Herz raste......

Melinja umarmte ihn...
Und Bloddraav erwiderte es...

Zwei Erwählte der Ashendri lagen einander in den Armen...
Verbunden durch den Willen der Göttin...